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  • Subline / Untertitel: Diakonie-Vertreter/-innen informieren sich über Beteiligungsprojekte von EFAS und Neuer Arbeit
Nach der Diskussion gab es das Gruppenfoto (von links): Kornelius Knapp (Vorstand Sozialpolitik beim Diakonischen Werk Württemberg), Maria Loheide (Vorstand Sozialpolitik Diakonie Deutschland), Marc Hentschke (Vorsitzender EFAS und Geschäftsführer der Neuen Arbeit), Prof. Dr. Annette Noller (Vorstandsvorsitzende Diakonisches Werk Württemberg), Claudia Wanner (Demokratiebegleiterin), Rebecca Lo Bello (Projektleitung, EFAS), Sonja Gaidusch (Demokratiebegleiterin), Katharina Schultheis (sozialpolitische Grundsatzfragen im Diakonischen Werk Deutschland), Benedikt Walzel (Kommunikation Sozialpolitik Diakonie Deutschland)

Im Rahmen eines mehrtägigen Besuchs kamen Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland, und Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, auch zur Neuen Arbeit. Sie interessierten sich besonders für Beteiligungsprojekte, die von der Neuen Arbeit gemeinsam mit dem EFAS (Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration e.V.) organisiert werden. An diesen sind auch die „Demokratiebegleiter/-innen“ beteiligt.

Die Demokratiebegleiterinnen Claudia Wanner und Sonja Gaidusch sowie Rebecca Lo Bello vom EFAS stellten verschiedenen Projekte vor. „Die Beteiligung ist wichtig für die Betroffenen“, betonte Wanner gleich am Anfang. „Wir wissen, was gebraucht wird.“ Viele Betroffene führten ein einsames Leben. „Was wir verdient haben, ist, gefragt zu werden.“ Das entfalte dann eine positive Wirkung. Ein Beispiel ist für sie die Zukunftswerkstatt, an der Betroffene, Arbeitshilfeträger und Jobcentermitarbeitende teilgenommen haben. „Wir haben festgestellt, dass eigentlich alle dasselbe wollen: Passgenaue Arbeitsgelegenheiten.“ Die Ergebnisse flossen in die Stuttgarter Armutskonferenz ein, geplant ist auch eine Arbeitshilfemesse.

Auch die Bürgersprechstunden mit Politikerinnen und Politikern vor Ort, also dort wo Menschen in prekären Lebenslagen arbeiten und leben, seien erfolgreich. Hier könnte man Probleme anbringen, zum Beispiel die Anrechnung der Ausbildungsvergütung beim Bürgergeld. Für die Kirche eröffnen sich in Dialoggottesdiensten, sie werden von Betroffenen mitgestaltet, die Chance, wieder mehr Kontakt zu dieser Gruppe zu bekommen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal als Mitwirkende an einem Gottesdienst teilnehme, das war eine schöne Erfahrung. Ich habe da ein wenig den Weg zurückgefunden“, so Gaidusch.

Im Spiegelsaal des Kulturwerks diskutierten Vertreter/-innen der Diakonie mit Demokratiebegleiter/-innen das Thema BeteiligungInsgesamt fehle es an Kontakten zwischen Politik und Öffentlichkeit auf der einen Seite und den betroffenen Menschen auf der anderen, so die einhellige Meinung in der Runde. „Deswegen sprechen bei unseren Pressekonferenzen immer auch Betroffene“, erklärte Loheide. „Wir machen die Erfahrung, dass die Politiker nicht wissen, wie diese Menschen leben. Es kommt viel mehr an, wenn man die Geschichten hört, wie diese Menschen in die Situation geraten sind. Es kann irgendetwas passieren und dann rutscht man aus seinem normalen Leben raus.  Menschen mit Behinderung,  die selber für sich sprechen, Alleinerziehende, die selber für sich sprechen, Wohnungslose, die selber für sich sprechen, diesen Menschen geben wir die Bühne und stellen Kontakt her. Ich finde, wir haben kleine Erfolge damit.“  

Auch ein weiteres Thema bewegte alle Anwesenden: Die Wahlerfolge der AfD. Sowohl die Demokratiebegleiter/-innen wie die Diakonie Deutschland überlegen gerade, wie sie über die Partei und ihre Ziele aufklären können. Am Ende ging es noch um die finanzielle Situation der Arbeitshilfeträger und die Unterstützung durch die Politik.

Insgesamt hinterließen die Beteiligungs-Projekte einen tiefen Eindruck bei den Besucherinnen und Besuchern.