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  • Subline / Untertitel: Jobcenter, Träger und Betroffene suchten zusammen Ideen für die Arbeitsgelegenheiten in Stuttgart
Marc Hentschke im Dialog zu den Ideen der Zukunftswerkstatt auf der 4. Stuttgarter Armutskonferenz

Es waren bereichernde, aber auch fordernde Tage, in denen Jobcenter, Träger und Betroffene Ideen entwickelten, um die Arbeitsgelegenheiten (AGHs) in Stuttgart zu verbessern. Am Ende erstaunte es kaum, dass alle Beteiligten praktisch dasselbe wollten: „Mehr Vertrauen, mehr Austausch und mehr Information“, so Claudia Wanner.

Wanner nahm als „AGH-Expertin“ an der zweitägigen Zukunftswerkstatt zur Weiterentwicklung der Arbeitsgelegenheiten in Stuttgart im März teil. Die Zukunftswerkstatt war Teil der 4. Stuttgarter Armutskonferenz.

Aktuell gibt es 300 AGH-Plätze bei fünf verschiedenen Trägern. Seit Jahren wird die schlechte Belegung der AGHs aus Sicht des Jobcenters und der durchführenden Träger/-innen bemängelt. In einer Zukunftswerkstatt wurden nun unter Beteiligung aller Akteure – Jobcenter, Träger und Betroffene – Ideen entwickelt, damit die AGHs von allen als attraktives und wertvolles Angebot wahrgenommen werden. Dazu kamen je fünf Vertreter/-innen der Jobcenter und der Träger, dazu zwanzig Betroffene. Alle waren sich einig, dass die AGHs in Stuttgart für die Teilnehmenden, aber auch für die Stadtgesellschaft wichtig und wertvoll sind. Ein Teilnehmer sagte: „Das war eine vertrauensbildende Maßnahme und gegenseitige Versicherung, dass wir das gleiche wollen und keine Gegner sind.“

Die gesetzlichen und unveränderlichen Rahmenbedingungen der AGHs sind sehr eng, aber es gibt Spielräume, die man nutzen kann. Die Ideen, die entstanden sind, bewegen sich innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen und zielen auf mehr Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten, Anschlussmöglichkeiten und auf die Qualitätsverbesserung der AGHs ab.

Die wichtigsten Ideen im Einzelnen:

  • Hospitationsmöglichkeit zu Beginn der AGH, um sicherzustellen, dass die AGH passt
  • Infomesse, auf der die Träger ihre AGHs präsentieren, auf der über AGH-Möglichkeiten und Grenzen informiert wird und der Nutzen der AGHs für die Teilnehmenden und die Stadtgesellschaft dargestellt wird
  • Veranstaltung, bei der das Jobcenter die Träger über Förderinstrumente informiert
  • Übernahme der Dolmetscherkosten und Sprachförderung
  • Dreiseitige Gespräche zwischen AGHler/-innen, Jobcenter und Träger über den gesamten Verlauf der AGH
  • AGH ist als Teil einer ganzheitlichen Betrachtung zu sehen. Neben dem Thema Beschäftigung kann es weitere Themen geben wie Sprache, Sucht, Schulden, Wohnung, Kinderbetreuung etc., die zu beachten sind
  • Stammtische für offene Informations- und Austauschveranstaltungen
  • Schaffung von qualitativ einheitlichen Standards
  • Mutmachergeschichten, die über gute Verläufe und erfolgreiche Übergänge und Anschlüsse berichten