Eine besondere Art der Stadtführung ist die „Eat the World“-Tour, die es mittlerweile in mehreren Städten in Deutschland gibt. Dort kann man einzelne Stadtteile neu entdecken, vor allem kulinarisch. Auch das Kulturwerk ist dabei.
In Stuttgart gibt es insgesamt fünf Touren in verschiedenen Stadtteilen. Ziel ist es, abseits der üblichen Touristenpfade Stadtteile besser kennenzulernen. Die Touren verknüpfen die Geschichte des Stadtteils mit kulinarischen Highlights aus kleinen, besonderen Geschäften. Sie dienen als Inspiration für weitere Besuche vor Ort und um andere Ecken der Stadt kennenzulernen. Auch Einheimische sehen so neue Facetten ihrer Stadt. Der Tour- Verlauf variiert jedes Mal, sodass die Gäste überrascht werden, welche Stationen sie besuchen und mit welchen kulinarischen Highlights sie verwöhnt werden.
Bei der kulinarischen Tour durch den Osten wurde das Kulturwerk mit aufgenommen. Organisator Rainer Kilian möchte den Stadtteil mit allem abbilden, was da Viertel prägt – nicht nur gutes Essen, sondern genauso Handwerkliches, Soziales und Kulturelles. Bei einer Tour werden in drei Stunden fünf bis sechs Stationen angesteuert, in denen es immer eine Kleinigkeit zu probieren und Informationen zu dem jeweiligen Ort gibt. Es sind besondere Orte, die prägend für einen Stadtteil sind, dazu zählen kleine inhabergeführte Geschäfte mit innovativen Konzepten. Die Stopps sind aufeinander abgestimmt. Von einem Besuch auf dem Markt, über leckeren Tee bis hin zu kulinarischen Kleinigkeiten ist bei der Tour durch den Stuttgarter Osten alles dabei. Besucherinnen und Besucher können dabei auch tief in die Geschichte des Viertels eintauchen, das von den alten Backsteinhäusern der Arbeiterfamilien geprägt ist.
Im Kulturwerk werden sie von Küchenchef Anselm Köchert begrüßt. Er erklärt, was den Gastronomie- und Veranstaltungsort so besonders macht: Menschen eine zweite Chance auf Beschäftigung geben und dabei mit echten Gästen zu arbeiten. „Natürlich ist das nicht immer ganz einfach, aber jeder Mensch braucht eine Aufgabe und möchte ein kleiner Teil von etwas Größerem sein“, erzählt Köchert. Besonders motiviert ihn zu sehen, wenn Menschen, die lange Zeit nicht gearbeitet haben, einen Job bekommen. Dass Essen eine verbindende Wirkung hat, merken sowohl die Teilnehmenden bei der Stadtführung als auch die Mitarbeitenden im Kulturwerk, denn dort wird jeden Tag zusammen gegessen. Diese tägliche gemeinsame Mahlzeit sei wichtig für das Team und den Zusammenhalt untereinander.
Die Gäste sind begeistert vom Ansatz des Kulturwerks und den zahlreichen Veranstaltungen, die dort stattfinden, die meisten kannten das Kulturwerk zuvor noch nicht. Auch Rainer Kilian schätzt das Kulturwerk als Bestandteil der „Eat the World“-Tour im Stuttgarter Osten: „Fast niemand kennt es, und die Tour bietet die wunderbare Chance, derlei ‚Überraschungen in zweiter Reihe‘ kennenzulernen – noch dazu gepaart mit Anselms authentischen Schilderungen – und in das eigene Repertoire für künftige Gastro- und Kulturbesuche zu übernehmen.“
Weitere Informationen zum Kulturwerk unter: www.kulturwerk.de